Der rasante Anstieg der Strompreise hat selbst in den Budgets der Haushalte mit mittlerem Einkommen ein gravierendes Loch hinterlassen, und die ärmeren Bevölkerungsschichten sind noch stärker betroffen. Die niederländische Regierung plant, ab dem 1. Januar 2023 Maßnahmen zur Steigerung der Kaufkraft der Bevölkerung einzuführen. Die Gemeinde Utrecht hat entschieden, dass diese Hilfe möglicherweise zu spät kommt, daher tritt am 1. Oktober 2022 ein kommunales Hilfsprogramm im Wert von 7 Millionen Euro in Kraft.
Antragsberechtigt sind Studierende und Personen mit Mindest- und Durchschnittseinkommen. Personen, die lange Zeit von Sozialhilfe leben, können eine zusätzliche monatliche Beihilfe zum Bezahlen von Strom in Höhe von 1300 Euro erhalten – sofern ihr Gesamteinkommen 150 % der Sozialhilfenorm (bijstandsnorm) nicht übersteigt.
Je nach den Umständen kann dieser Standard bis zu 100 % des Mindestlohns (Minimumloon) betragen. Die Bijstandsnorm wird individuell berechnet, die Regeln für ihre Berechnung können nachgelesen werden auf dem Regierungsportal (In Holländisch). Die Höhe des Mindestlohns in den Niederlanden hängt vom Alter ab: Die Mindestlohngrößen für verschiedene Alterskategorien können angezeigt werden hier.
Eine von der Gemeinde Utrecht organisierte Untersuchung hat gezeigt, dass Haushalte mit einem Einkommen von bis zu 140 % der Sozialhilfenorm bereits ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten haben.
Der Antrag auf Stromförderung muss persönlich bei der Gemeinde gestellt werden. Auch Studierende können finanzielle Unterstützung beantragen. Darüber hinaus erhalten einkommensschwache Familien spezielle Coupons für den Kauf von warmer Kleidung für Kinder.
Das kommunale Förderprogramm läuft in Utrecht mindestens bis zum Start des Regierungsprogramms zur Steigerung der Kaufkraft.
Veröffentlichungsdatum: 19.10.2022