Negativzinsen werden abgeschafft

Die ING Bank kündigte nach der Rabobank eine Erhöhung der Zinsen auf Einlagen für vermögende Kunden an. Wenn jetzt ING-Kunden, die mehr als 100 Euro auf ihrem Konto haben, Zinsen für die Aufbewahrung ihrer Ersparnisse zahlen, müssen sie dies ab dem 000. Oktober nicht mehr tun – die Zinsen sind null.

Was sind Negativzinsen?

Niedrig- oder Negativzinsen sind ein Instrument zur Stimulierung von Investitionen, also der Investition von freiem Kapital in die Wirtschaft. Um Profit zu machen, muss Geld arbeiten und nicht „toter Ballast“ auf der Bank liegen. Die Einführung von Negativzinsen auf Einlagen hängt mit der Höhe der Inflation zusammen.

Rückblick

Vor der Finanzkrise 2008 waren Negativzinsen selten. Nach der Krise haben die meisten Zentralbanken die Wirtschaft mit niedrigen und sogar negativen Zinsen angekurbelt.

2011 begann die Europäische Zentralbank (EZB) mit Zinssenkungen. 2012 fiel der Einlagensatz der EZB auf 0 %, seit 2014 ist er negativ. Geschäftsbanken müssen zahlen, um bei der EZB erforderliche Reserven zu halten. Dementsprechend legen Banken je nach Höhe der Einlage Null- oder Negativzinsen für Einleger fest – dazu mehr in unserem Artikel.

Was jetzt?

Zinssätze für Einlagen bei niederländischen Banken:

	0 – 25 Euro	25 – 000 Euro	Mehr als 100 Euro
ABN Amro	0%	0%	-0,5%
ING	0%	0%	-0,5 % (0 % ab Oktober)
Rabobank	0%	0%	-0,5 % (0,25 % seit August)
Volksbank (SNS, ASN)	0,01%	0%	-0,5%
Knab	0%	0%	-0,5%
Trioden	0%	0%	-0,5%

Änderungen

Die Rabobank erhöht den Zinssatz für Kunden mit mehr als 100 Euro bei der Bank ab August, ING (Internationale Nederlanden Groep) ab Oktober. Rabobank-Kunden müssen weiterhin dafür bezahlen, ihr Geld auf der Bank zu halten, aber für weniger, und ING-Kunden müssen keine Zinsen mehr zahlen, um ihre Ersparnisse auf der Bank zu halten.

Zu Ihrer Information! Für Kunden mit weniger als 100 Euro auf dem Konto ändert sich nichts. Die Zinsen bleiben null.

Was sind die Gründe für die Änderungen?

Der Entscheidung der beiden Banken, den Negativzins abzuschaffen, folgte die Ankündigung der EZB, dass die Zinsen, die Banken für Einlagen bei der EZB zahlen müssen, im Juli steigen werden. Jetzt liegen sie bei -0,5 % und im Juli bei -0,25 %.

Der Faktor Inflation spielte seine Rolle. Die EZB erhöht die Zinsen, um die hohe Inflation einzudämmen. Obwohl Analysten erwarten, dass der Zinssatz Ende dieses Jahres immer noch negativ sein wird: -0,25 %. Die Banken müssen weiterhin für die Einlage von Spareinlagen bei der EZB bezahlen.

Zu Ihrer Information! Die durchschnittliche Inflation in der Eurozone stieg auf ein beispielloses Niveau und erreichte im Mai 8,1 %. Dies liegt deutlich über dem Inflationsziel der EZB von 2 %. Laut CBS (Central Bureau of Statistics) liegt die Inflation in den Niederlanden bei 8,8 %. Das ist die höchste Zahl seit 1976.

Ergebnisse

Der größte Teil des Sparmarktes in den Niederlanden wird von drei Banken kontrolliert - Rabobank, ING und ABN Amro. ING beendet ab Oktober den Negativzins für vermögende Kunden. Die Rabobank hat einen Schritt in diese Richtung getan, indem sie ihren Zinssatz seit August erhöht hat. Nur ABN Amro hat in dieser Frage keine Entscheidung getroffen. Aber im Allgemeinen kann man mit einem negativen Zinssatz von einer Verschiebung vom toten Punkt der Situation sprechen - es gibt einen positiven Trend bei der Lösung dieses Problems.

Veröffentlichungsdatum: 05.07.2022