Die Aufsichtsbehörde für Umwelt und Verkehr (ILT, Inspectie Leefomgeving en Transport) verhängte gegen KLM eine Geldstrafe von 40.100 Euro, weil sie Passagieren stornierte Tickets nicht erstattet hatte. Insbesondere Gelder für annullierte Flüge des insolventen Reiseunternehmens D-Reizen wurden nicht erstattet. Außerdem drohte die Inspektion der KLM mit einer Geldstrafe von bis zu 500.000 Euro.
Verletzung der Fahrgastrechte
Nach der europäischen Fluggastrechteverordnung haben Reisende Anspruch auf Umbuchung oder Rückerstattung, wenn eine Fluggesellschaft einen Flug storniert. Dies gilt auch für Flüge, die über einen Vermittler gebucht werden.
Vermittler war in diesem Fall das Reisebüro D-reizen, das im April letzten Jahres wegen der Corona-Krise in Konkurs gegangen war. Das Problem der Nichterstattung betraf Passagiere, die zwischen 2019 und 2021 Tickets über D-reizen gebucht hatten.
Laut Vertretern von ILT respektiert die Fluggesellschaft die Rechte der Passagiere nicht:
- Passagiere erhalten ihr Ticketgeld nie wirklich innerhalb von sieben Tagen zurück.
- Die Wahl zwischen einer Rückerstattung und einem anderen Flug wird nicht immer angeboten.
- Die Fluggesellschaft informiert nicht ausreichend über die Rechte der Passagiere.
Neben KLM erhielten zwei weitere Fluggesellschaften Bußgelder – Cathay Pacific Airways (11.800 €) und Singapore Airlines (22.400 €).
Strafe für verspätete oder indirekte Rückzahlung der Kosten für stornierte Flugtickets
KLM wird gegen das Bußgeld Berufung einlegen. KLM-Vertreter sagen, die Fluggesellschaft habe die Kosten für D-Reizen-Tickets bereits Monate vor der Insolvenz des Reisebüros erstattet und damit ihre gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt. Das Reisebüro ging jedoch bankrott, noch bevor das Geld an die Passagiere überwiesen wurde.
ILT betrachtet eine solche indirekte Erstattung der Kosten für stornierte Flugtickets als inakzeptable Praxis. Die Fluggesellschaft KLM muss dafür ihre Seite einrichten und darf nicht mehr auf das Reisebüro verweisen. KLM hat einen Monat Zeit, um diese Anforderung zu erfüllen. Jedes Mal, wenn ILT feststellt, dass KLM die Regeln nicht befolgt, wird das Unternehmen mit einer Geldstrafe belegt. Insgesamt kann die Höhe der Bußgelder 500.000 Euro erreichen.
Veröffentlichungsdatum: 25.05.2022