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Wird es für Kunden einfacher, mit Banken zu kommunizieren?

Die Niederlande verfügen über ein Programm zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (Transactiemonitoring Nederland – TMNL), das 5...

In den Niederlanden gibt es ein Programm zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (Transactiemonitoring Nederland – TMNL), in dem sich fünf große Banken zusammengeschlossen haben: ABN Amro; ING; Rabobank; Triodos Bank und Volksbank. Experten warnen seit langem, dass dieses Programm nicht der europäischen und niederländischen Gesetzgebung entspricht und eingestellt werden sollte. Nun liegt ein Gerichtsurteil gegen ABN Amro vor, das diese Ansicht bestätigt.

Warum halten Experten den Einsatz von TMNL für übertrieben? 

Das Transaktionsüberwachungsprogramm – TMNL ist seit 2020 in Kraft. Danach arbeiten die fünf größten Banken in den Niederlanden zusammen, um den Geldtransfer auf und von den Konten ihrer Kunden zu überprüfen. Wird eine Transaktion als ungewöhnlich oder verdächtig erachtet, wird sie gesperrt und der Kunde muss sich mit Erklärungen gegenüber der Bank auseinandersetzen. Dies verlangsamt das Geschäft und hat andere negative Folgen. 

Experten gehen davon aus, dass die Methoden von TMNL strenger sind als diejenigen, die in den EU-Richtlinien zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgesehen sind. Sie sind sogar strenger, als das niederländische Recht vorschreibt WWFT (Es ist wichtig, sich mit der Terrorismusfinanzierung zu befassen). Insbesondere sehen europäische Richtlinien eine vertiefte Prüfung nur bei „verdächtigen Transaktionen“ vor, nicht jedoch bei „ungewöhnlichen Transaktionen“. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden rund 1,9 Millionen ungewöhnliche Transaktionen festgestellt, von denen nur 45 verdächtig waren. Experten gehen davon aus, dass der Grund für solche Abweichungen im TMNL-Programm der Wunsch ist, von den USA eine Genehmigung für den verstärkten Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu erhalten. Es ist zu beachten, dass übermäßige Kontrollen von Transaktionen durch Banken zu erhöhten Kosten für ihre Kunden führen. 

Urteil gegen ABN Amro Bank

Basierend auf seiner eigenen Interpretation des WWFT-Gesetzes hat ABN Amro beschlossen, die Dienstleistungen für das Kryptowährungsunternehmen Byelex Data Solutions (BDS) einzustellen, das seine Dienste unter der Marke Byecoin anbietet. BDS-Kunden können Bargeld über Geldautomaten einzahlen und in Kryptowährungen umtauschen: Bitcoin und Ethereum. Hierfür erhält das Unternehmen eine Provision von 10 %. Die Kryptowährungen der Kunden werden auf nicht gehosteten Wallets platziert. Nach dem Umtausch kann der Kunde frei über seine Kryptowährung verfügen. Im November 2021 gab es bei BDS 945 aktive Nutzer, die Bargeld gegen Kryptowährungen tauschten. Der durchschnittliche Transaktionsbetrag betrug 900 Euro.

Darüber hinaus erbrachte BDS im Zeitraum 2020–2022 Dienstleistungen zur Bereitstellung von Bargeld im Austausch gegen Sachmittel. Insgesamt 4 Coffeeshops und 1 Gerätehändler erhielten 1,2 Millionen Euro Bargeld von BDS. Solche Transaktionen fanden im Zeitraum von Juli 2021 bis Januar 2022 durchschnittlich sechsmal pro Monat statt. In 6 Fällen erhielten BDS-Kunden mehr als achttausend Euro in bar.

Die ABN Amro Bank hat im Lichte ihrer eigenen Rechtsauffassung wiederholt zusätzliche Daten zu BDS-Transaktionen verlangt. Als Ergebnis dieser Prüfungen stellte BDS den Cashing-Betrieb zum 18. Januar 2022 ein. Trotzdem beschloss ABN Amro, die Dienstleistungen für das Unternehmen einzustellen. BDS zog daraufhin vor Gericht.

Nach einer langen Prüfung der Angelegenheit entschied das Bezirksgericht Amsterdam: „Die Beendigung der Bankbeziehung durch die Bank ist unzulässig.“ Eine Verpflichtung zur Vertragskündigung besteht nicht. Das Kündigungsrecht der Bank ist in diesem Fall wegen weitreichender Konsequenzen im Vergleich zu den nicht hinreichend überzeugenden Argumenten der Bank ungültig. Die Bank sollte ihre Beziehung zum Kryptowährungsdienstleister fortsetzen.“ Der vollständige Wortlaut der Entscheidung kann eingesehen werden Link.

Ob diese Entscheidung und die Forderungen Brüssels dazu führen werden, dass die Zusammenarbeit mit niederländischen Banken einfacher wird, wird die Zeit zeigen.    

Veröffentlichungsdatum: 04.04.2024
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